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Das Zündhölzli will vielfältige Interessen im Freizeitbereich abdecken. Foto. zvg
Bei einem Kaffee die Zeitung lesen, mit anderen zusammen einen Film schauen oder aktiv bei einem Diskussionsabend mitwirken – dies alles in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre: Mit dem Zündhölzli eröffnet am Freitag, 19. April an der Alpenstrasse 13 in Zug ein neues Freizeitangebot.
Grosse Denker wie Arthur Schopenhauer oder Friedrich Nietzsche behaupteten, der Mensch sei ein egoistischer Einzelgänger. Nur aufgrund kultureller Zwänge lebe er in einer Gemeinschaft. Schaut man sich das Ausgehverhalten der Menschen am Wochenende oder an Grossveranstaltungen an, kommt man zu einem anderen Schluss: Der Mensch ist ein Herdentier, er und sie wollen mit Gleich- oder Andersdenkenden die Freizeit verbringen.
Ein solcher Gemeinschaftsort ist das Zündhölzli, das am Freitag. 19. April an der Alpenstrasse 13 beim SBB-Bahnhof Zug seine Tür öffnet. Im Logo ist die Philosophie enthalten: Café – Info – Treff. «Es soll ein Ort sein, wo sich ein Publikum mit diversen Interessen treffen und gedanklich austauschen kann», erklärt Patrick Leemann, der Medienverantwortliche des Zündhölzli.
Patrick Leemann ist Mitglied eines Kollektivs, das den Gemeinschaftsort ins Leben ruft. «An gleicher Adresse gab es bereits ähnliche Ideen, das Paettern zum Beispiel. Vor fünf Jahren war es für einige Kollektivmitglieder schon ein Thema, diesen Ort übernehmen zu können, damals hat es aber damit noch nicht geklappt.» Jetzt, beim nächsten Anlauf, haben sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Interessen- und Altersgruppen als Zündhölzli Kollektiv zusammengefunden. «Wir sind eine bunt gemischte Truppe, haben aber ähnliche Interessen», sagt Patrick Leemann. Aktuell sind es zwei Dutzend Leute im Kollektiv, Männer und Frauen, von Mitte 30 bis ins bereits erreichte Pensionsalter. Alle wohnen in Zug oder in einer der Nachbargemeinden.
Der gemeinsame Nenner: Einen Treffpunkt schaffen, der unterschiedlichste Aktivitäten zulässt. Von Mittwoch bis Samstag gibt es jeweils vom Nachmittag bis am frühen Abend einen Cafébetrieb mit Zeitungen und Zeitschriften, aber keinen Konsumationszwang.
«Die Kollektivmitglieder können ausserhalb der regulären Öffnungszeiten selbst Veranstaltungen durchführen. Einen Suppenabend organisieren, einen Film zeigen, Singer/Songwriter auftreten lassen oder Diskussionsanlässe durchführen», erklärt Patrick Leemann. Das Zündhölzli kann auch gemietet werden. Der Ort, der an ein grosses Wohnzimmer erinnert, ist so konzipiert, dass der Cafébetrieb möglich ist, aber unkompliziert für andere Veranstaltungen angepasst werden kann.
Patrick Leemann betont, dass sich das Zündhölzli in einem Entwicklungsprozess befinde. «Nach etwa drei Monaten wird das Kollektiv darüber befinden, was bereits gut ist und was überdacht werden muss.» Der Name sei nach gemeinsamen Diskussionen entstanden. «Zu Beginn waren vielleicht um die 40 Namensvorschläge da. Am Ende blieb dann das ‹Zündhölzli› übrig, quasi als Symbol für einen Ort, an dem zündende Ideen Platz haben sollen.»
Das Kollektiv zeigt sich solidarisch verantwortlich für den Betrieb des Zündhölzli. Die einen Mitglieder arbeiten aktiv mit, andere leisten primär einen finanziellen Beitrag, da die Betreiber an der Alpenstrasse 13 nur eingemietet sind.
Verschiedene Betriebsgruppen sind für die Organisation des Zündhölzli zuständig. Die Gruppe für Einsatzplanung zum Beispiel ist verantwortlich dafür, dass die vier Tage mit Cafébetrieb personell abgedeckt werden können. «Der April- und Mai-Plan sind bereits erstellt. Für den Einsatz im Café kommen Mitglieder in Frage, die es sich an den Öffnungstagen einrichten können eine Schicht pro Monat zu übernehmen.»
Andere Betriebsgruppen kümmern sich um Finanzen oder Einrichtung und Atmosphäre oder die Administration und Belegung des Zündhölzli. Als gelernter Elektriker übernimmt Patrick Leemann das Facility Management, sprich die Hauswartrolle. Er hofft, dass sich das Zündhölzli zum lebendigen Ort im Kleinen für unterschiedlichste Leute entwickelt. «Zu einem Treffpunkt, der nicht nur von Stammgästen besucht wird.»
Renato Cecchet
Zündhölzli, Alpenstrasse 13, Zug. Eröffnung: Freitag, 19. April, ab 18 Uhr. Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag und Freitag, 14 bis 19 Uhr, Samstag, 12 bis 17 Uhr. www.zündhölzli.org
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