Die Zuger Steuerpolitik im Kreuzfeuer

Immer wieder muss sich die Zuger Steuerpolitik dem Kreuzfeuer der Medien, anderer Kantone und ihrer Parlamentarier aussetzen. Insbesondere Regierungsrat Heinz Tännler muss sich in fast schon regelmässigen Abständen für die Zuger Steuer- und Finanzpolitik rechtfertigen. Dass es dem Kanton Zug finanziell sehr gut geht, ist unbestritten. Auch dass das Kantonsparlament mit verschiedenen Initiativen die Bevölkerung an den guten Finanzergebnissen teilhaben lässt, zeigt, dass der Kanton nicht untätig bleibt, so dass die gesamte Bevölkerung von den prosperierenden Finanzen profitiert. Dies geschieht zum Beispiel mit den Projekten aus dem Programm von Zug+ oder dem achten Steuerpaket, welches den Mittelstand gezielt entlastet.

Unsere Steuerpolitik ist aber unseren Nachbarkantonen mehr und mehr ein Dorn im Auge. So hat die NZZ am 5. Juni 2023 getitelt: Streit um den Steuerwettbewerb: Zug will die Steuern noch weiter senken – Zürich warnt den Nachbarn vor einer «Retourkutsche». Der Grund liegt darin, dass vor allem die Kantone Zürich und Luzern grundlegende Infrastruktur zur Verfügung stellen. Sei dies im Bereich von Gesundheitsangeboten, Reiseinfrastruktur oder kulturellen Angeboten. Aus dieser Sichtweise betrachtet, habe ich Verständnis für den Frust unserer Nachbarkantone. Es sollte daher in unserem eigenen Interesse sein, es uns mit unseren Nachbarkantonen nicht zu verscherzen und einen konstruktiven Dialog zu pflegen.

Liebe Zuger Regierung, auch wenn die Zuger Steuer- und Finanzpolitik unserer Bevölkerung grosse Entlastung bereitet, dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns nicht isolieren und gerade als kleiner Kanton abhängig sind, von unseren Nachbarkantonen. Schauen wir also, dass wir unsere Zuger Finanzpolitik zwar weiterhin erfolgreich weiterführen, aber dabei die Zusammenarbeit mit unserer Nachbarkantone nicht vergessen geht. Damit das erfolgreiche Zuger Modell auch Zukunft hat.

Mirjam Arnold, Kantonsrätin die Mitte Baar